Komponist
Mittlerweile nimmt meine Kompositionstätigkeit einen immer breiteren Raum ein. Angeregt durch den ehemaligen Leiter des Posaunenchors Harburg, Heinz Korupp, schrieb ich eine kurze Fantasie über das Weihnachtslied „Enatus est Emanuel“, nachdem ich fast 20 Jahre lang keine Note mehr zu Papier gebracht hatte. Neben kleineren Stücken zum gottesdienstlichen Gebrauch entstanden mit der Zeit auch größere Werke.
So wurde im März 2005 das als Auftragskomposition entstandene Konzert für Klavier und Symphonisches Blasorchester an der Youngstown State University in Youngstown, Ohio, U.S.A. mit der wunderbaren Caroline Oltmanns als Solistin uraufgeführt.
Die viersätzige „Symphonia angelorum“ für Blechbläser und Schlagwerk, die am 20. September 2008 uraufgeführt wurde, war eine Auftragskomposition des Posaunenchores Harburg zu seinem 120jährigen Bestehen. Sie erlebte eine umjubelte Aufführung durch den Nordelbischen Bläserkreis unter LPW Daniel Rau auf dem Kirchentag in Bremen.
Ein besonderes Herzensanliegen konnte ich mit den „Canti veneziani“ umsetzen, die als Gegenüber zu den „Nuits d’été“ von Hector Berlioz konzipiert sind. Die Uraufführung fand an Sylvester 2011 mit der phantastischen Mezzosopranistin Betty Klein und dem Harburger Sylvesterorchester statt.
Im Rahmen einer Gottesdienstreihe zur Architektur der St. Johanniskirche in Harburg kam der Kantatenzyklus „Glaubenszeichen“ im
September 2012 zur Aufführung. Die Titel der vier Kantaten lauten Weg, Stein, Kreuz, Licht. Die nach der Zerstörung im 2.Weltkrieg im schlichten Bauhausstil wieder errichtete St. Johannis-Kirche lässt sich schlüssig auf diese grundlegenden Kategorien reduzieren.
Textgrundlage der Kantaten bilden Bibelverse und Choralstrophen, die dem Chor und den Solisten anvertraut sind. Die Orchesterbesetzung variiert, jenseits der Streicher, von Kantate zu Kantate: Der Weg mit Holzbläsern, Der Stein mit Marimbaphon, Das Kreuz mit Blechbläsern und Pauken, Das Licht mit allen vorgenannten. Die vier Werke können sowohl in den Gottesdienstablauf integriert, als eigenständige Kantaten dargeboten als auch - wie vier Sätze einer Symphonie - als Kantatenzyklus aufgeführt werden. Figuren und Sequenzen finden sich leitmotivisch in allen Werken wieder, spannen aber auch einen Bogen zwischen ihnen. Ihr Wiedererkennen erschließt dem Zuhörer den inneren Zusammenhang. Wenn auch von einem bestimmten Kirchengebäude angeregt, sind diese Musikstücke durch ihre universale Aussage nicht an einen speziellen Ort gebunden, sondern können überall aufgeführt werden.
Weisheit war eines der zentralen Anliegen der Theologie der Aufklärung, als deren poetische Stimme Klopstock gelten kann. Die Wahl der Harfe als Soloinstrument weist auf den apollinischen Duktus der Sprache Klopstocks und ihre antiken Vorbilder hin.